Letzte Woche hat sich spontan ein Freund aus Bern bei mir gemeldet. Er ist Pilot bei Netjets, einer Organisation die Business Jets "vermietet". Wenn ich das Konzept richtig verstanden habe, können Firmen und besser bemittelte Individuen Anteilscheine an Flugzeugen kaufen, die sie dann berechtigen pro Jahr eine gewisse Anzahl Flüge inkl. Crew zu buchen. Werbeträger für Netjets ist unter anderem Roger Federer, der in Kürze am Australian Open auf J.-W. Tsonga trifft und hoffentlich auch diese schwierige Aufgabe meistert :-).
Jedenfalls hat mir Andi seine Ankunft in Dubai angekündigt und nachgefragt wie es denn mit meinem Arbeitsplan so aussieht. Glücklicherweise hatte ich zu dieser Zeit gerade drei Tage frei, so konnten wir in Dubai zwei gemeinsame Tage verbringen und uns ins Nachtleben der Metropole stürzen. Die Tage danach musste ich aber erstmals erleben, wie es sich eben auch anfühlen kann an einem neuen Ort, weit weg vom gewohnten Umfeld und mitten in einer anspruchsvollen Ausbildung. Ganz ohne Vorwarnung fühlt man sich plötzlich alleine und das Kopfkino läuft auf Hochtouren. Was mache ich hier? War die Entscheidung richtig? Packe ich das? Die Antworten auf diese Fragen werden sich weisen. Jedenfalls hat es mir enorm geholfen, mit verschiedenen Personen über diese Gefühle zu sprechen. Und dabei habe ich auch erkannt, dass die meisten Expats hier immer wieder solche Stimmungsschwankungen erleben. Ich hatte mir vorgenommen meine Freizeit hier zu nutzen um mein angefangenes Fernstudium weiterzuführen und abzuschliessen. Gerade weil ich hier noch einen sehr kleinen Freundeskreis habe, erschien mir das Studium als idealer Zeitvertrieb um mich zu beschäftigen. Im Nachhinein war dies wohl der falsche Ansatz. Statt an Freitagen und nachts stundenlang am Bildschirm zu sitzen, haben mir Sport und das Treffen von Kollegen geholfen, mich wieder neu zu motivieren. Eine Freude waren und sind auch die per Post zugestellten Geburtskarten aus der Schweiz. Danke Seili und Güsün, ich wünsche euch alles Gute mit dem Familienzuwachs. Trotz ein paar Tausend Kilometern Distanz bin ich hier nicht total abgeschottet von der Schweiz. Radio Energy, die E-Paper der 20min und der Sonntagszeitung, die 20min Newsapp und gelegentliche SMS/Mails/Facebook-Nachrichten aus der Schweiz halten mich +/- auf dem neuesten Stand. So habe ich natürlich auch die Zeitungsartikel über die Skyguide-Pläne für Europa und über die Evakuierung des Kontrollzentrums gelesen. Und gestern erst habe ich auf Umwegen erfahren, dass Skyguide nochmals zwei Lotsen für Abu Dhabi sucht. Es wäre sicher toll und würde den Einstieg ziemlich vereinfachen, wenn sich hier ein kleineres Skyguide-Grüppchen niederlassen würde. Zum Abschluss noch ein kleines Update über die Events der letzten zwei Wochen in Abu Dhabi. Zum einen war da das PGA-Golfturnier mit Tiger Woods, Martin Kaymar und weiteren hochkarätigen Namen. Leider habe ich es nicht geschafft, mal aus der Nähe mitzuerleben wie die Profis ihre Bälle treffen. Dafür versuche ich mich ab und zu selber auf einer Driving Range oder dem Academy Course (mit mässigem Erfolg). Gewonnen wurde das Turnier übrigens von Jamie Donaldson, herzliche Gratulation zu den 336'000 Euro... Schliesslich hat hier vor drei Tagen auch noch der grösste Wasserpark der V.A.E seine Tore geöffnet. Ich weiss nicht ob er in Sachen Extravaganz mit dem Aquaventure Wasserpark auf der Palme in Dubai mithalten kann, aber ich werde ihn sicher in den nächsten Wochen mal ausprobieren und darüber berichten. Der "Wasserpark-Experte" Michi, ein Skyguide-Kollege, hat seinen Besuch für Mitte März angekündigt und ich bin gespannt auf sein Fachurteil :-).
Richi
1/23/2013 03:13:31 am
Ich glaube, Deine Bewegung geht einem Tiefpunkt entgegen, wie ich ihn auch schon erlebt habe als Neuling in einem fremden Land im fernen Osten. Zuerst war alles faszinierend und neu; doch dann, drei Monate später, trat die Krise ein: Die hier beschriebenen Symptome kommen mir sehr bekannt vor!
Nädu
1/27/2013 12:21:23 am
Hi Schwogerli, hani dir mis Tagebuech vo NY mou zeigt? I gloube nid... Das wär jetz genau s Richtige, aber cha dir jo verzelle was drinne steit: Ide erschte paar Wuche isch jo no aues einigermasse ok gsi, alles neu, alles ufregend und i ha viel z organisiere gha. Aber denn isch di grossi Lääri cho. Obwohl mir z zwöit si gsi, het mi dr Marc ame nid mou us mim Schnäggehüsli chöne hole oder är isch au säuber nid so glücklich gsi. Ou mir hei üs x-mou gfrogt, chas das jetzt sii, wei mir das, all üsi Kollege & family wit wäg und chasch nid eifach schnäu verbii... Aber du weisch wie's usecho isch. Am Schluss hei mir fasch nüm hei wele.. Wasi wot säge isch: Keep going - try hard - be patient, aber los uf dis Härz und wenn's nachemene Zitli würkli nid stimmt für di - de chum hei, no matter what!
Richi
1/27/2013 08:22:26 pm
Ume gäng! Comments are closed.
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AuthorDas wäre ich, André R. Ein neugieriger, eifriger, "junger" Mann auf der Suche nach seinem grössten Abenteuer! Archives
May 2013
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